insight: Laila Kaletta: My body is jelly, is cells, is a stranger, will resist

Die Einzelausstellung der Künstlerin Laila Kaletta knüpft an die insight:-Ausstellung „A dead flower will never bloom“ an, die 2020 coronabedingt ausfallen musste. Wieder begeben wir uns mit Laila Kaletta auf eine „Forschungsreise“ und betrachten mikroskopisch kleine Wesen, Zellen, Bausteine in der Natur, die Fragen nach dem Leben, der Existenz, von Körperlichkeit und nach dem Tod aufkeimen lassen und diese in der Ausstellung widerspiegeln. Mit Laila Kalettas Zweikanal-Videoinstallation „Cilia in the net of analogies“ tauchen wir in eine fiktive Unterwasserwelt ein und begleiten die Protagonistin Zille bei der wundersamen Erforschung einzelliger Lebewesen, den Wimperntierchen (engl. Cilia).

Laila Kaletta (*1995 in Stuttgart) lebt und arbeitet bei Berlin. Von 2020 – 2024 Bachelor und Master in Fine Arts an der Züricher Hochschule der Künste (ZHdK). Zwischen 2018 – 2020 Diplomstudium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 2015 – 2018 Ausbildung zur Fotografin am Lette-Verein Berlin.

Die Ausstellung verbindet aktuelle Arbeiten der Künstlerin mit den Fotoarbeiten zu „A dead flower will never bloom“ von 2020.

insight: Auswirkung – Kunst als ökologische Praxis

Eröffnung: 11.04.24, 19 Uhr
Dauer: 11.04. – 17.05.24, werktags 9-18:30 Uhr
Haus der Kath. Kirche
Königstr. 7, Stuttgart

Die Ausstellung „Auswirkung – Kunst als ökologische Praxis“ schaut auf künstlerische Projekte, die sich mit der Beeinflussung, Veränderung und Formung von Umwelt und Natur beschäftigen und ökologische sowie gesellschaftlich nachhaltige Praktiken in den Blick nehmen. Künstlerische Praxis wirkt so im Idealfall nachhaltig in die Gesellschaft hinein, weckt Potenziale und erzielt Effekte auf ökologischer, wie gesellschaftlicher Ebene. Das eigene Handeln erzielt eine unmittelbare Wirksamkeit und stärkt die Resilienz.

Künstler*innen: Bureau Baubotanik, die Matriarchale Volksküche, Mira Simon und Hannah Liya, Christina Schmid und Aida Nejad.

insight: Wunschdenken

Kooperation mit: GEDOK Stuttgart
Eröffnung: 16.11.23, 19 Uhr
Dauer: 16.11. – 05.01.24, werktags 9-19 Uhr
Haus der Kath. Kirche
Königstr. 7, Stuttgart

Wunschdenken ist eine kognitive Verzerrung, die die menschliche Tendenz beschreibt, das zu glauben, was wir für wahr halten wollen, anstatt das, was tatsächlich wahr ist. Im Unterschied zu materiellen Wünschen ist das Wunschdenken immateriell und bewegt sich im Bereich der Utopien. Angesichts der aktuellen, weltumspannenden Krisen finden wir in unserer Gesellschaft in allen Bereichen die unterschiedlichsten Ausprägungen von Wunschdenken. Eine geträumte Flucht in ein Paradies aus Gedanken hat etwas Tröstliches, kritisch wird es allerdings, wenn man nicht mehr zwischen Realität und Wunschdenken trennen kann. Die Künstlerinnen der GEDOK Stuttgart haben das Thema ebenso variantenreich künstlerisch interpretiert – als Entsprechungen der eigenen Utopie, Reflexionen des eigenen Verranntseins, Bilder von Illusionen, Hoffnungen, verdrehten Formen von Wirklichkeit, sozialen Bubbles, in die kein Hauch von Zweifel einzudringen wagt, Despoten, die das Wunschdenken nähren, Strohhalme, die jemanden vor dem Ertrinken gerettet haben. Die Ausstellung war juriert und zweigeteilt: Ein Teil wurde im Haus der Katholischen Kirche, ein kleinerer Teil ab dem 24. November in der GEDOK-Galerie gezeigt.

  • Nicole Walger

Anna Gohmert: Gescheite(rte) Familienplanung

Einblicke in die Ausstellung und Eröffnung

Die Künstlerin Anna Gohmert setzt sich seit einigen Jahren intensiv mit Feminismus, Frausein und Elternschaft auseinander. In ihrem aktuellen Projekt „Gescheite(rte) Familienplanung“ untersucht sie gesellschaftliche Gegebenheiten und deren Auswirkungen auf Alleinerziehende, homosexuelle Paare als Eltern, Patchworkfamilien oder kinderlose Paare.
Den Grundstein für dieses Projekt konnte sie mithilfe einer Rechercheförderung durch Neustartkultur legen. Sie erstellte einen Fragebogen, um die Perspektive vieler Menschen kennenzulernen. Aus den Antworten entwickelte sie u.a. mit der Soundkünstlerin Maria Wildeis für das Haus der Katholischen Kirche eine multimediale Soundinstallation aus Glasobjekten im Raum.
Anna Gohmert sucht in ihrer künstlerischen Praxis unterschiedlichste Menschen auf, um z.B. den Themen Verlust, Orientierungslosigkeit und Einsamkeit nachzugehen. Sie arbeitet mit den Erfahrungen und Perspektiven der Befragten und Teilnehmenden. Das Medium, mit dem sie sich künstlerisch ausdrückt, orientiert sich immer an dem, was das Thema braucht. Daraus resultieren Videos, multimediale Soundinstallationen aber auch selbstgenähte Quilts, wie bei und in der Ausstellung.
Anna Gohmert lebt und arbeitet in Stuttgart. Sie hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten. Zuletzt war sie 2022 Stipendiatin des Cité internationale des Arts in Paris.

Das Medium, mit dem sie sich künstlerisch ausdrückt, orientiert sich immer an dem, was das Thema braucht. Daraus resultieren Videos, multimediale Soundinstallationen aber auch selbstgenähte Quilts, wie bei und in der Ausstellung.
Anna Gohmert lebt und arbeitet in Stuttgart. Sie hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten. Zuletzt war sie 2022 Stipendiatin des Cité internationale des Arts in Paris.

Ausstellung:
Ort: Haus der Katholischen Kirche, Königstr. 7, Stuttgart
Eröffnung: Do, 20.04.23, 19 Uhr
Zur Eröffnung spricht Alina Grehl, Kuratorin im Kunstmuseum Stuttgart, mit der Künstlerin über ihre Arbeiten.
Mit Gebärdensprachdolmetscher*in
Dauer: 20.04.23- 20.05.23

Die Veranstaltung hieß jede*n Willkommen. Es wurden verschiedene barrierearme Zugänge ermöglicht:
• An der Eröffnung war eine Gebärdensprachdolmetscherin anwesend sein.
• Es wurde eine Audiodeskription zu einzelnen Exponaten und der Ausstellung zur Verfügung gestellt.
• 3D-Formabdrücke zum Befühlen und haptischen Ertasten waren Teil der Ausstellung.

Mit freundlicher Unterstützung von:

Roman und Gertrud Stetter Stiftung

Nachtstücke: Unterwegs in der Dunkelheit

Forschend und erlebend beschäftigen sich die eingeladenen Künstler*innen mit den Spannungsverhältnissen, den Übergängen und mit dem Zusammenspiel zwischen öffentlichem Raum in der Dunkelheit, (imaginierter) Gemeinschaft, dem illuminierten Gefühl von Sicherheit, aber auch mit dem Nicht-Sichtbarem und anderen Phänomenen bei Nacht und Dunkelheit in der Stadt. Das Ausstellungsprojekt „Nachtstücke: Unterwegs in der Dunkelheit“ ist der Versuch einer partizipativen, reflexiven und aktiven Annäherung bei Dunkelheit an die Stadt mit ihren vielen Facetten und Dimensionen. Das Haus der Katholischen Kirche ist daher weniger – wie sonst üblich – Ausstellungsort, vielmehr ist es der Startpunkt für eine Reihe von Aktionen, Touren, Walks mit Künstler*innen in der Stuttgarter Innenstadt. Das Publikum ist eingeladen, teilzunehmen und die Stadt bei Dunkelheit zu begehen.

 

Zur musikalischen Eröffnung – Good Morning – Midnight – laden wir am 17.11.22, 19 Uhr ins Atrium des HdKK ein: mit Lena Meinhardt, Eva Dörr und Pascal Zurek.

Während des Ausstellungszeitraums werden im Haus der Katholischen Kirche die Dokumentationen der Aktionen, die Audiowalks zum Download und Ausleihen und die Arbeit “Lava und Düsen” von Ui-Kyung Lee, Jasmin Schädler, Julian Siffert und Helen Weber dauerhaft installiert sein.

Art Works:

Mit dabei: Rimini Protokoll (Helgard Haug/Stefan Kaegi/Cornelius Puschke/Daniel Wetzel); flanerie. Labor für gedanken & gänge (Daniela Raab/Tina Saum), Niki Matita; Campus Gegenwart (Emilia Dorr/Tim Strohmeier/Elisabeth Anna Maria Kaiser/Teppei Higuchi); Ui-Kyung Lee, Jasmin Schädler, Julian Siffert und Helen Weber.

Während des Ausstellungszeitraums werden im Haus der Katholischen Kirche die Dokumentationen der Aktionen, die Audiowalks zum Download und Ausleihen und die Arbeit “Lava und Düsen” von Ui-Kyung Lee, Jasmin Schädler, Julian Siffert und Helen Weber dauerhaft installiert sein.

Unter die Haut: Mein Tattoo – Meine Geschichte – beim Katholikentag am Karlsplatz (25.-29.05.22)

Was steckt hinter deinen Tattoos? Sind sie reine Zierde? Oder erinnern sie dich an wichtige Ereignisse und Menschen in deinem Leben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt unseres Ausstellungsprojektes "Unter die Haut: Mein Tattoo - Meine Geschichte". In einer Ausstellung und einem Booklet erzählen 22 Teilnehmer*innen von sich und ihren Tattoos.
Zum Katholikentag zeigen wir eine Auswahl der Fotografien im öffentlichen Raum am Karlsplatz in Stuttgart.

Das Booklet gibt es hier digital zum Durchblättern und bald an dieser Stelle in Auszügen zum Anhören. Während des Katholikentags liegt das Booklet im Haus der Katholischen Kirche an der Infotheke kostenlos zum Mitnehmen bereit.

Ort: Haus der Katholischen Kirche,
Königstr. 7, Stuttgart

Gefördert von der Roman und Gertrud Stetter Stiftung

Unter die Haut: Mein Tattoo – Meine Geschichte

Was steckt hinter deinen Tattoos? Sind sie reine Zierde? Oder erinnern sie dich an wichtige Ereignisse und Menschen in deinem Leben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt unseres Ausstellungsprojektes "Unter die Haut: Mein Tattoo - Meine Geschichte". In einer Ausstellung und einem Booklet erzählen 22 Teilnehmer*innen von sich und ihren Tattoos.

Die Fotgrafien waren im Herbst/Winter 2021/22 im HdKK zu sehen. Das Booklet gibt es hier zum Durchblättern.

Ort: Haus der Katholischen Kirche,
Königstr. 7, Stuttgart

Gefördert von der Roman und Gertrud Stetter Stiftung

Eröffnung Unter die Haut

Helen Weber: Puszcz imperatory

Das UNESCO Weltkulturerbe Bialowieza-Urwald, auch „letzter Urwald Europas“ genannt, erstreckt sich vom Osten Polens über die Grenze in den Westen Belarus’. Heute lebt die Bevölkerung der Gegend vor allem vom Urwald-
Tourismus, dessen Hauptattraktion wieder ausgewilderte europäische Wisente sind. Seit der frühen Neuzeit ranken sich Mythen, Fantasien und Sehnsüchte sämtlicher Herrschender um die Jagd auf den Wisent, der zum Imperator der Urwalds (Zubr puszcz imperatory) stilisiert wird. Im nationalsozialistischen Deutschland plante der passionierte Jäger „Reichsjagdmeister“ Göring dort eine „germanische Urnatur“ und sah im Wisent den Auerochsen.

Helen Webers Arbeiten beschäftigen sich häufig mit Natur, Wald, Gebirge als Kulturräumen, also dem, was Menschen darin sehen und ihnen zuweisen. Anfang September 2021 reiste sie zu Recherchezwecken nach Bialowieza. Den historischen puszcza suchend, wurde sie mit der Gegenwart konfrontiert. Der Wald ist Teil einer militarisierten Sperrzone, aus der keine Bilder nach außen dringen sollen. Helen Webers Aufzeichnungen, die zum Teil in der Ausstellung zu sehen sind, dokumentieren eine Geschichte, die sich anhand zufälliger Begegnungen selbst zu schreiben scheint.

Ort: Haus der Katholischen Kirche,
Königstr. 7, Stuttgart
Eröffnung neu: Mi, 30.03.22, 19 Uhr
Dauer: 30.03.22- 24.04.22

Gefördert von der Roman und Gertrud Stetter Stiftung

Eröffnung Helen Weber

  • Ronald Kolb im Gespräch mit Helen Weber

AUSSTELLUNG FÄLLT AUS: A Dead Flower Will Never Bloom

Die Einzelausstellung „ A Dead Flower Will Never Bloom“ der jungen Künstlerin Laila Kaletta befasst sich mit Gedanken zur Unsterblichkeit und verfolgt die Spuren der Qualle Turritopsis dohrnii. Dieses nur wenige Millimeter messende Lebewesen stirbt nicht, sondern entwickelt sich in jenes Stadium zurück, in dem sie ihren Lebenszyklus erneut starten kann. Laila Kaletta geht in der Ausstellung auf Spurensuche und folgte der Qualle bis nach Japan zu Dr. Shin Kubota.
Zur Eröffnung spricht Dr. med. Dennis Döcker, Arzt und Humangenetiker. Er wird von der Makro- bis in die Mikroebene aufzeigen, welchen Wert der Tod in der Entstehung und Entwicklung von individuellen Leben und Ökosystemen hat.

Eine vielleicht unerwartete Nachricht: Je nachdem, wie man den Tod definiert, so ist auch ein Teil des Menschen "unsterblich" - vergleichbar mit der Qualle Turritopsis dohrnii, welche die junge Künstlerin und Unsterblichkeitsforscherin Laila Kaletta in ihrem faszinierenden Projekt zeigt.

Ort: Haus der Katholischen Kirche,
Königstr. 7, Stuttgart
FÄLLT AUS: Eröffnung: Do, 19.11.20
AUSSTELLUNG FÄLLT AUS

Gefördert von der Roman und Gertrud Stetter Stiftung

insight: Unsupervised Curiosity – Kuratiert von Florian Model

Auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz wurden in den letzten fünf Jahren enorme Fortschritte erzielt. Wir können nun Probleme lösen, die vorher unlösbar schienen: Maschinen können automatisiert Gegenstände erkennen, Gesichter tauschen, Stimmen imitieren, Gemälde zum Leben erwecken, Autos steuern, Bewerbungen sichten, Romane generieren, Musikstücke komponieren, Computerspiele lösen, Fragen beantworten, durch Wände blicken, und medizinische Diagnosen treffen. Die bisherigen neuronalen Netzwerke hatten immer ein vorgegebenes Ziel, eine Bestimmung, angewiesen von Menschen. In jüngster Zeit jedoch werden zunehmend neuronale Netzwerke trainiert, die kein Ziel haben (=engl." unsupervised" zu deutsch "unüberwacht").

Die Ausstellung stellt die Frage, welche Ethiken sich bei diesen unüberwachten Netzwerken herausbilden und was die ethischen Implikationen sein könnten. Die künstlerischen Arbeiten dekonstruieren u.a. das Thema medial breit gefächert, von raumgreifenden Installationen bis hin zu tatsächlich selbstlernenden Algorithmen in Form von Projektionen.

Die Ausstellung vereint, lokale sowie internationale, Positionen von Digital Natives, die sich dem Thema in ihren Arbeiten interdisziplinär annähern.

Die Künstler/innen sind:
Niklas Binzberger
Gabriel Hensche
Angela Matthies
Max Stocklosa

Der Kurator Florian Model beschäftigt sich in seiner kuratorischen und künstlerischen Praxis mit dem Einfluss vom technischen Fortschritt auf unser tägliches Leben, indem er sich den Folgen dieser komplexen Systeme annähert. Er leitet gemeinsam mit Johanna Markert und Lukas Ludwig die nomadische gemeinnützige Organisation anorak e.V. Er kuratierte Ausstellungen im In- und Ausland, etwa LH962 in der Gallery Malmö, Edinburgh, Schottland, Nupta Cadavera (mit anorak) im Kunstverein Braunschweig, Cellular Ground (zusammen mit Michael Schramm) im Diakonissenbunker Stuttgart, und Gemini (mit anorak) im Projektraum der Akademie Schloss Solitude.

Ort: Haus der Katholischen Kirche,
Königstr. 7, Stuttgart
Eröffnung: 28.11.19, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 28.11.19- 04.01.20

Gefördert von der Roman und Gertrud Stetter Stiftung